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Europatag an der IGS Marienhafe/Moorhusen

Die IGS Marienhafe - Moorhusen hat am Freitag, 10. Juni 2022 ihren ersten Europatag als Projekttag mit dem Thema „Europa im Zeichen des Friedens und der Nachhaltigkeit“

Für die IGS Marienhafe - Moorhusen ist der europäische Gedanke ein wichtiger Bestandteil der Schul- und Unterrichtskultur. Die Schule pflegt Austauschprogramme mit Schulen in den Niederlanden und Frankreich, es existiert ein Orchesteraustausch mit Tschechien, genauer gesagt mit Pribram, eine Stadt in Mittelböhmen, 10 km südwestlich von Prag, es werden zurzeit eTwinning - Projekte mit Schulen in Frankreich ausgebaut. Und so ist es nur folgerichtig, dass die IGS Marienhafe - Moorhusen vorhat, im kommenden Schuljahr einen Antrag zur Anerkennung als Europaschule einzureichen.

Die IGS Marienhafe - Moorhusen hat mittlerweile ukrainische Schüler/innen in der Größe einer ganzen Sprachlernklasse an ihrer Schule aufgenommen. Eltern wie auch Lehrer der Schule haben ukrainische Kriegs - Flüchtlinge bei sich aufgenommen. Die ganze Schule hat sich an umfangreichen Spendenaktionen beteiligt und einen Spendenlauf für die Ukraine durchgeführt.

Dieses und die immer akuter werdenden Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Ukraine - Krieg ließen den Entschluss zur Durchführung eines Projekttags unter dem Thema: "EUROPA IM ZEICHEN VON FRIEDEN UND NACHHALTIGKEIT" reifen. Dieser Projekttag wurde am 10.06.2022 in jahrgangsübergreifend in den Jahrgängen 10 und 11 durchgeführt.

Die IGS Marienhafe - Moorhusen freute sich, dass sowohl der Bürgermeister der Gemeinde Südbrookmerland wie auch der Landtagsabgeordnete Wiard Siebels, die Einladung zur Teilnahme am Projekttag angenommen haben. Auf einer festlichen Auftaktveranstaltung, die musikalisch vom Orchester der Schule, begleitet von einer französischen Cellistin, die sich gerade im Austausch an der Schule befindet, umrahmt wurde, würdigten beide die Bedeutung des europäischen Gedankens in Bildung und Gesellschaft, wie auch im Alltag.

So gelang es dem Bürgermeister der Gemeinde Südbrookmerland, Thomas Erdwiens, einen Bogen zu schlagen von den Erfahrungen im Alltag eines Bürgermeisters bis hin zu den zurzeit welt- und europapolitisch aufwühlenden Geschehnissen, vor allem in der Ukraine.

Das Landtagsabgeordnete Wiard Siebels wob in einem unterhaltsam gestalteten Vortrag die neuere Geschichte der europäischen Gestaltung in einen biografisch gefärbten roten Faden, der die zuhörenden Schüler/innen, die alle auf ihrem Weg in die Oberstufe der IGS Marienhafe -  Moorhusen sind, teilhaben ließ an den Möglichkeiten aber auch Notwendigkeiten, Europa auch im ostfriesischen Alltag zu gestalten und aufzubauen. Einen Schwerpunkt sehe er in der Gestaltung gemeinsamer sozialer Standards, und daran versuche er mitzuwirken, als jemand, der in Ostfriesland geboren, im Herzen aber Europäer sei.

Den Höhepunkt dieser Auftaktveranstaltung bildete dann der Bericht der Lehrkräfte, die über den Sponsorenlauf der Schüler/innen und Lehrkräfte berichteten. 424 Schüler/innen und 12 Lehrkräfte liefen insgesamt 4588 Runden oder 1840 Kilometer. Diese entspricht in etwa der Strecke von Marienhafe nach Kiew (1851 km).

Die imposanteste Zahl jedoch ist die Summe von € 16.800, die durch diesen Sponsorenlauf zusammengelaufen wurde. Sie kommt in Gänze der Ukraine unter Vermittlung des Vereins "Kultus e.V. Ukraine - Hilfe" zugute. (Kultus-verein.de)

Im Anschluss an diese Auftaktveranstaltung begann die Projektarbeit. Die Themen, die dabei bearbeitet wurden, hatten es durchaus in sich: So wurde in dem Projekt "L´amitié   franco - allemande“ die deutsch - französische Freundschaft näher betrachtet - ein Motor der europäischen Entwicklung. Weiterhin beschäftigten sich die Schüler/innen geschichtlich mit dem "Mythos Europa" oder auch der Geschichte und Bedeutung des "Interrails", als eine der bedeutendsten Möglichkeiten für junge Leute, Europa beim (Zug-) Reisen kennenzulernen. Auch wurde eingehend über Austausch- und Arbeitsmöglichkeiten für Schüler/innen und Student/innen informiert.

Ein besonderes Highlight stellte ein Projekt aus dem Programm "Europa macht Schule EmS" der Universität Osnabrück dar: Zwei chinesische Austauschstudent/innen beschäftigten sich in einem Projekt mit dem Thema: "China und Europa - Strategien für nachhaltige Entwicklung im Vergleich".  Zusammen mit einem weiteren Projekt unter dem Titel "Nutzung von Energieträgern in Europa" wurde damit dem immer bedeutsameren Aspekt des Ausbaus erneuerbarer Energien im europäischen Vergleich eine hohe Aufmerksamkeit gewidmet.

Die beiden Ehrengäste, Thomas Erdwiens und Wiard Siebels zeigten in dieser Projektphase tiefes Interesse an der Arbeit der SchülerInnen und fanden im Europa - Café Zeit für ausgiebige Gespräche mit der Schulleitung. Wiard Siebels stand anschließend für Interviews den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung. Er nahm sich mehrere Stunden Zeit, sich allen Projektgruppen intensiv zu würdigen und mit den Schülerinnen und Schülern in einen lebhaften Austausch einzusteigen.

Nach einer intensiven Arbeitstätigkeit der Schüler/innen und Lehrkräfte wurden in einer Art "Messerundgang" die Arbeitsergebnisse präsentiert, bei dem sich Eltern und Besucher des Projekttags eingehend über die Ergebnisse der Projektarbeiten informieren konnten.

Abgerundet wurde dieser Tag in einem europäischen Grillfest: Eltern und Lehrkräfte und in ganz besonderer Weise gerade die Eltern der ukrainischen Schüler/innen trugen vielfältig zu einem kulinarischen Austausch bei, der diesen europäischen Tag dann am frühen Abend schon fast zu einen deutsch - ukrainischen Abend werden ließ, der mit dem Singen ukrainischer Volkslieder langsam ausklang.

Fortan wird angestrebt, einen solchen Europatag jährlich durchzuführen.