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Breitbandausbau

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In der Gemeinde Südbrookmerland sind derzeit zwei Hauptakteure für den Breitbandausbau verantwortlich: der Landkreis Aurich in Zusammenarbeit mit Vodafone und die Glasfaser Nordwest, eine Kooperation zwischen der Telekom und EWE als reine Infrastrukturanbieter. Während die Glasfaser Nordwest im Frühjahr 2024 ihren Ausbau gestartet hat und bereits erste Hausanschlüsse in Moordorf freigeschaltet werden konnten, steht der Landkreis Aurich zusammen mit Vodafone vor Herausforderungen.

 

Die Deutsche Glasfaser, die ebenfalls plante, in Südbrookmerland großflächig auszubauen, hat sich entschieden, von diesen Plänen Abstand zu nehmen. Ein großes Problem, das den Fortschritt des Ausbaus durch den Landkreis und Vodafone verzögert, sind fehlende Dokumentationen und die damit verbundenen Vorgaben. Freigeschaltet werden dürfen nämlich nur Bereiche, in denen 100 % der Kundenanschlüsse hergestellt und dokumentiert sind. Diese Vorgaben haben dazu geführt, dass bisher keine Anschlüsse in Südbrookmerland aktiviert werden konnten.

 

Im Gegensatz dazu zeigt die Glasfaser Nordwest eine schnellere Vorgehensweise. Nach nur wenigen Monaten konnten bereits gegen Ende des letzten Jahres die ersten Hausanschlüsse in Moordorf vollständig fertiggestellt und freigeschaltet werden. Auch in den Gebieten Münkeboe und Moorhusen hat der Ausbau bereits begonnen. Trotz dieser Fortschritte wird es jedoch weiterhin „unterversorgte“ Gebiete geben. Besonders betroffen sind Einzellagen, die aufgrund hoher Investitionskosten nur schwer erschlossen werden können.

 

Aktuell steht der nächste Förderaufruf für Gebiete unter 100 Mbit/s an, welche als „graue Flecken“ klassifiziert werden. Hierbei wird ein Wirtschaftlichkeitslückenmodell sowohl für private Betreiber als auch im Betreibermodell angeboten. Die Förderquote des Bundes liegt bei 50 %, während das Land Niedersachsen weitere 25 % hinzufügt, allerdings nur für Landkreise und kreisfreie Städte. Dies führt dazu, dass in Niedersachsen überwiegend diese kommunalen Träger Maßnahmen zur Förderung durchführen.

 

Für die Gemeinde selbst gestaltet sich die Umsetzung solcher Maßnahmen aufgrund der erforderlichen finanziellen und personellen Ressourcen als schwierig. Bevor ein Förderantrag gestellt werden kann, sind ein Branchendialog sowie ein Markterkundungsverfahren notwendig. Schwierigkeiten bezüglich personeller Kapazitäten stehen dem entgegen. Gespräche mit dem Breitbandkompetenzzentrum zeigen, dass die Kosten für ein Gebiet mit etwa 140 Haushalten auf ca. 3 Millionen Euro geschätzt werden, wovon der Gemeinde letztlich 1,5 Millionen Euro verbleiben würden.

 

Trotz der Herausforderungen gehen wir davon aus, dass die privaten Betreiber nach Abschluss der laufenden Ausbauprojekte auch weitere unterversorgte Gebiete angehen werden. Inwiefern der Landkreis Aurich in einer weiteren Ausbaustufe aktiv werden wird, hängt von zukünftigen Gesprächen ab. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass man zunächst die Ergebnisse der ersten und zweiten Ausbaustufen abwarten möchte, bevor weitere Schritte unternommen werden.